Beiträge von KaMaKi

    Wenn sich die Ladeverluste bei AC oder DC signifikant unterscheiden würden, dann müsste bei der Berechnung des Durchschnittsverbrauchs (geladene Energie geteilt durch gefahrene km mal 100) auch ein deutlicher Unterschied festzustellen sein. Das ist nach meinen Aufzeichnungen nicht der Fall. Ich lade häufig auf 100%, sowohl an AC als auch an DC. Die geringsten Unterschiede zwischen bezahlter und im Fahrzeug gespeicherter Energie habe ich an DC 50kW. Hier ist kaum Kühlung oder Heizung nötig. Lade ich mit > 120kW, dann röhrt der MeganE nach ein paar Minuten wie ein Hirsch in der Brunft.

    Ich bin entgegen der allgemeinen Auffassung von der sehr hohen Effizienz des On-Board-Gleichrichters im MeganE überzeugt. Selbst beim PV-Laden mit 8kW sind die Verluste sehr gering und die Energiebilanz dennoch plausibel.

    Nach dem Energieerhaltungssatz verschwinden die Ladeverluste nicht einfach. Vielmehr wird die eine Energieform (el. Strom) in eine andere (Wärme) umgewandelt. Wäre der gesamte Ladeverlust 10 %, so kämen bei einem Ladevorgang von 15% auf 100% SOC ca. 5 kWh an Verlusten zusammen. Ziehen wir (geschätzt) 1 kWh für die laufenden Verbraucher während des Ladens ab, so müssten rund 4 kWh in Wärme umgesetzt werden. Bei der Batteriemasse von rund 400 kg und der spezifischen Wärmekapazität von ca. 0,2 Wh / (kg * K) würde sich die Batterie dabei um 50° C erwärmen.

    Wenn dem tatsächlich so wäre, würde jedes zweite BEV im Sommer beim Laden abfackeln. Umgekehrt würde niemand im Winter über schlechte Ladeleistung jammern, weil die Batterie sich in Nullkommanix erwärmen würde.

    Nun ist auch mein erstes Jahr im MeganE um.

    Ich hatte mich im November 2022 spontan dazu entschlossen, von einem Erdgas-Verbrenner auf ein BEV umzusteigen und habe zuerst mit einem MG5 geliebäugelt. Nach einer Probefahrt war schnell klar, dass es keine Chinesen-Karre werden wird. Ich empfand die gesamte Software-Umgebung als Zumutung, der Verbrauch war eine Katastrophe. Da wir schon seit März 2022 eine Zoe fahren und damit fast vollständig zufrieden sind, fiel die Wahl auf den MeganE. Wegen des hellen Innenraums und der 18"-Bereifung sollte es ein Evolution ER werden. Um noch in den Genuss der vollen BAFA-Prämie zu kommen, machte ich mich auf die Suche nach einem Lagerfahrzeug.

    Abholung war also am 13.12.2022. Seitdem habe ich 25.068 km zurückgelegt, dafür habe ich 5.163 kWh geladen (davon 1.823 kWh von der eigenen PV). Durchschnittsverbrauch inkl. Verluste ist somit 20,6 kWh / 100 km. Dies ist sowohl in Bezug auf den Verbrauch als auch der niedrigen Eigenverbrauchsquote dem hohen Langstreckenanteil geschuldet (> 50%). Daher fand auch ein großer Teil der Auswärts-Ladungen an DC-Ladesäulen statt. Hier ist anzumerken, dass selbst bei kalten Wintertemperaturen mit entsprechender Ladeplanung über GMaps immer Start-Ladeleistungen > 120 kW möglich sind. Meist lade ich dann nur für 10-15 Minuten, um mein Ziel zu erreichen (im Schnitt liegt die Ladeleistung dann zwischen 80 und 90 kW) . Am Ziel nutze ich in der Regel AC22-Ladesäulen für die Vollladung. Die Traktionsbatterie wird somit jeden Monat 6-8 Mal auf 100% geladen, sonst gehe ich meist bis > 90% (an AC22 wird die Ladeleistung ab 90% reduziert; mein primärer Ladeanbieter berechnet kombinierte kWh- und Minutenpreise und deshalb steigt der Preis ab 90% SOC überproportional).

    Ich fahre auch im Sommer 18"-Räder (Alus mit Michelin E-Primacy S1), weil mir die Optik egal ist und die 20" zu teuer waren. Im Winter benutze ich die originalen Stahlfelgen mit Allwetter-Reifen.

    Kritik gibt es eigentlich nur an den massiven A-Säulen in Verbindung mit den großen Außenspiegeln. Hier ist es mir schon mehrfach passiert, dass andere Verkehrsteilnehmer komplett verdeckt waren und es gelegentlich zu brenzligen Situationen kam.

    Einige wenige Male meldete GMaps bei der Planung von Ladestopps keine Internetverbindung, obwohl das entsprechende Symbol in der Statusleiste das Gegenteil signalisierte. GMaps konnte dann die gewünschte Ladestation nicht finden (hatte ich zuvor schon in der Lade-App ausgesucht) und somit fand auch keine Vorkonditionierung der Batterie statt. Vermutlich gab es ein Problem mit dem Roaming der eSIM (ist ja wohl von Orange). Das Problem hat sich jedenfalls von selbst behoben, bevor ich auf die Idee kam, den Hotspot am Smartphone zu benutzen.

    Ansonsten hat mein MeganE die üblichen Zicken (rappelnde Innenverkleidung auf rauhen Fahrbahnen, gelegentlich müssen die Softbuttons am Zentraldisplay mehrfach betätigt werden), damit kann ich aber leben. Ich habe den Kauf bisher nicht bereut und würde mangels kompakter Alternativen wieder zum MeganE greifen (VW und Konsorten kommt mir nicht mehr ins Haus).

    Jetzt mach mal halblang - das hier ist ein Diskussionsforum und kein Wiki. Die Lösung für dein Problem wurde doch schon mehrfach angesprochen: fahr zum Händler und lass die "Akustikscheiben" einbauen.


    Dass in einem Thread auch andere Themen diskutiert werden, gehört zur Natur eines Forums. Leider fehlt heutzutage den meisten Menschen die Fähigkeit, eine sinnhafte Diskussion zu führen. Dazu gehört nämlich auch, andere Meinungen zuzulassen und sich damit auseinander zu setzen. Meist wird der Diskussionspartner als Idiot und seine Meinung als Schwachsinn betrachtet, denn nur die eigene Meinung kann die Richtige sein.