Beiträge von sputniki

    Ich verstehe nicht worauf du hinaus willst? Niemand wird gezwungen in die Direktvermarktung zu gehen. Das ist für Privatkunden meist gar nicht möglich. Was der Betreiber eines virtuellen Kraftwerks mit dem Strom mach ist eine ganz andere Sache. Für den Endkunden nennt man es "Stromcloud" und schreibt Verbrauch gegen Erzeugung gut (keine steuerliche Berücksichtigung) oder man bekommt den Speicher vergünstigt/kostenfrei gestellt. Alles möglich.


    Was hast du denn nur mit dem "Fernschalten"? Diese Gespenster hat die Presse sich ausgedacht, weil sie es nicht verstanden haben, oder weil es halt geile Schlagzeilen gibt: "Energieversorger schalten Wärmepumpen ab", "Smartmeter stoppen Beladung von E-Autos" - ganz ehrlich? Das macht mein Energiemanagement täglich. Smartgrid und PV-Überschuss-Laden sind nichts anderes. Aber das macht nicht "das Smartmeter" oder "der Energieversorger". Die liefern aber die Daten und die Software im Haus entscheidet dann z.B. "Strom billig: Auto laden" oder "Strom teuer: Boileraufladung auf 04:00 Uhr vorziehen". Das ist ein kleiner aber feiner Unterschied!

    Hier muss man aber auch überlegen wie die Netzbetreiber dein Speicher Schalten wollen?

    Es gibt keine Schalteinheit die bei dir zuhause verbaut ist und auf die der EVU Zugriff hat.

    Sozusagen kann man nur auf die Menschlichkeit appellieren die Energiewede mit zu gestalten und genau hier liegt der Knackpunkt, für viele ist das nicht interessant.

    Netzbetreiber? Schalteneinheit? Zugriff durch den EVU?

    Ich glaube das ist eine veraltete Denkweise. Virtuelle Kraftwerke sind cloudbasierte Angebote und kein willkürliches "Fernschalten". Man schließt einen Vertrag mit einem Anbieter (der i.d.R. NICHT das lokale EVU ist) und kann dann selbst entscheiden, wieviel Kapazität und zu welchen Zeiten man von seinem Speicher zur Verfügung stellt. Die verfügbare Kapazität wird dann entweder in der Direktvermarktung (hohe Strompreise) oder als Regelenergie für den Ausgleich kurzfristiger Schwankungen verwendet.

    Über die Sinnhaftigkeit, einen mehrere tausend EUR teuren PV-Speicher zur Einsparung einiger Cent Stromkosten zu missbrauchen, will ich hier nicht weiter eingehen.

    Warum missbrauchen? Es ist genau dass, wofür die Speicher gebaut wurden: Lastspitzen kappen und Verbräuche (aus dem Netz) zeitlich verschieben.

    Was du offenbar nicht wahrhaben willst: Das ist die Zukunft und ohne die PV-Speicher wird die Energiewende entweder ein Desaster oder es es kommt von irgendwo her ein Wunder.


    "Die Idee: Übergangsweise bis zur Einführung dynamischer Netzentgelte sollte ein Bonus für Heimspeicher gezahlt werden, wenn die Sepicher größer als derzeit üblich dimensioniert und flexibel steuerbar sind.


    Eine solche netzdientliche Optimierung der Speicher könnte die Einspeisespitzen um bis zu 60 Prozent senken, wie die Studie zeigt. So könnten deutlich mehr dezentrale Photovoltaik-Anlagen angeschlossen werden, ohne den Netzausbaubedarf vor Ort zu erhöhen." https://www.pv-magazine.de/202…fuer-den-speicher-ausbau/


    Selbst bei EnBW (Netzbetreiber) wird keine Photovoltaikanlage mehr ohne Speichergebaut. Aus den selben Gründen wie oben.


    Und mein Energiemanagementsystem kann das eben jetzt schon... 8)

    Genau das ist der Denkfehler. Die WEA werden abgeschaltet, damit das Braunkohlekraftwerk Schkopau auch zu nachfrageärmeren Zeiten unter Volllast laufen kann. Du bekommst dann "billigen" Kohlestrom und substituierst damit regenerativen Strom zu den nachfragestärkeren und damit insgesamt teureren Zeiten (weil hier die Residuallast mit Hilfe teurer Gaskraftwerke ausgeglichen werden muss, die den Strompreis insgesamt bestimmen)

    Vielleicht revidierst Du Deine Falschaussage noch... :saint:


    "Aufgrund der Abnehmerstruktur und der sich daraus ergebenden unterschiedlichen Lastanforderungen muss das Kraftwerk sehr variabel gefahren werden können. Während die Chemiebetriebe eine Grundlastversorgung benötigen, wird die Bahnstromleistung im Grund- bis Mittellastbereich und die Leistung für die öffentliche Versorgung im Mittel- und Spitzenlastbereich benötigt. Diese für ein Braunkohlekraftwerk ungewöhnlich hohe Betriebsflexibilität sowie ein Wirkungsgrad von circa 40 Prozent sind die innovativen Markenzeichen des Kraftwerks Schkopau."


    Quelle: https://www.saale-energie.de/kraftwerk-schkopau/

    Genau das ist der Denkfehler. Die WEA werden abgeschaltet, damit das Braunkohlekraftwerk Schkopau auch zu nachfrageärmeren Zeiten unter Volllast laufen kann. Du bekommst dann "billigen" Kohlestrom und substituierst damit regenerativen Strom zu den nachfragestärkeren und damit insgesamt teureren Zeiten (weil hier die Residuallast mit Hilfe teurer Gaskraftwerke ausgeglichen werden muss, die den Strompreis insgesamt bestimmen).

    Über die Sinnhaftigkeit, einen mehrere tausend EUR teuren PV-Speicher zur Einsparung einiger Cent Stromkosten zu missbrauchen, will ich hier nicht weiter eingehen.

    Naaa, ich habe Beweisfotos, dass Schkopau bei billigem Windstrom nicht läuft! ;)
    Abgesehen davon ist es das kleinere Übel, denn es ist eins der saubersten (wenn man das von Braunkohle sagen kann) Kraftwerke mit einem hohen Wirkungsgrad.


    Warum bist du so garstig zu meinem PV-Speicher? Der macht genau das, was die Netzbetreiber als "netzdienlich" bezeichnen und was zukünftig der Standard für verteilte Stromspeicher sein wird: Bei Sonne wird er nur zu bestimmten Zeiten geladen (geringe Netzlast) und bei Dunkelheit ist die Entladung nur freigegeben, wenn gerade hohe Netzlast ist: netzdienliche Be- und Entladung.


    Hier sieht man schön, dass die PV nur morgens und abends ins Netz eingespeist hat, während tagsüber der Strompreis im Keller war (Bild darunter, im blauen Bereich wäre die Entladung aus dem Speicher gesperrt und ich hätte automatisch Netzstrom bezogen)

    Bildschirmfoto 2023-10-24 um 18.45.35.png


    Bildschirmfoto 2023-10-24 um 18.46.04.png

    Nun, wenn der Strom günstig ist, dann ist Zuviel davon da. Wir können es dann auch den Österreichern überlassen, dass die den billigen Strom abnehmen und ihre Pumpspeicher auffüllen. Damit sie uns dann bei einem Preishoch wieder versorgen können.

    Im überwiegenden Teilen der Republik (auch hier) mag das stimmen, aber genau der Export in die Berge bereitet in Bayern und BW den Übertragungsnetzbetreibern Kopfschmerzen und es müssten teilweise wirklich lokal "schmutzige" Kraftwerke einspringen. Nicht umsonst ruft TransnetBW zum Stromsparen in der Zeit der "Billig"-Exporte auf.

    Wenn man in der nördlichen Hälfte von Deutschland wohnt, mag das mit dem Windstrom mit Einschränkungen zutreffen. In der Südhälfte ist Nachtstrom Kohlestrom, weil seit Jahren der Ausbau von Windenergie massiv behindert wird. Kohlekraftwerke sind reine Grundlastkraftwerke, weil sie viel zu träge zu regeln sind. Gaskraftwerke decken die Spitzen ab, daher ist der Strom zu diesen Zeiten extrem teuer.

    Im Übrigen kann ich jederzeit durch mein persönliches Verhalten die Verbrauchsspitzen in die Zeiten legen, wo viel regenerativer Strom im Netz ist. Dazu brauche ich nicht Tibber o. Ä.. Dazu reicht ein funktionierendes Gehirn.

    Das ist doch schön zu hören, dass dein Gehirn gut funktioniert.

    Bei uns in der Region stehen die Windräder immer so traurig herum und dürfen sich nur so selten frei drehen, da hat mein Energiemanagement eben Erbarmen und nimmt ihnen etwas von ihrem Strom ab. ;)

    Wenn Du dann auch noch die anderen Menschen davon überzeugt bekommst, dass sie ihren Verbrauch in die Zeiten mit viel EE legen, dann haben wir beide doch jeweils unser Ziel erreicht, oder? :saint: Du mit Überzeugung und ich mit dem günstigen Strompreis als Motivation. :thumbup:

    Wieso tust du dir für diesen 1 Januar-Monat weitere monatliche Fixkosten von

    Netznutzungs- und Messstellengebühren und Tibber Gebühr 9,89 €/Monat + 4,49 €/Monat ohne Bezug an?

    Mit "nur im Januar aus dem Netz laden" war das E-Auto gemeint. Die Wärmepumpe benötigt ja von November bis April mehr, als Ertrag von der PV kommt, vor allem im Dezember und Januar. Anders als beim Auto, kann ich das heizen schlecht in die Überschuss-Zeiten verlegen und auf mehrere Tage strecken. :saint:

    Dagegen kann ich den PV-Speicher hervorragend in der Nacht zu 14 Cent voll laden und in den Zeiten "teurer" Strompreise (also in der Regel zwischen 0,25€ und 0,35€) auf Strombezug aus dem Netz verzichten. ;)